Verleihung Anerkennungs- und Jugendförderpreise 2025
DIE TRÄGERINNEN UND TRÄGER DES ANERKENNUNGSPREISES
FÜR PERSONEN UND GRUPPEN
VEREIN NATURSCHUTZ ILLNAU-EFFRETIKON
Seit seiner Gründung im Jahr 2002 - hervorgegangen aus einer Natur- und Vogelschutzabteilung des ehemaligen Ornithologischen Vereins - engagiert sich der Verein mit grosser Leidenschaft für Biodiversität, Lebensraumerhalt und Umweltbildung. Die Mitglieder pflegen wertvolle Feuchtgebiete wie das Effretiker Grendelbachbecken, räumen invasive Neophyten aus Flächen wie im Gebiet «Winterhalden» oder «Längg» und schaffen mit Projekten wie dem Wildbienengarten bei der Kapelle Rikon Orte der Vielfalt, verbunden mit der Hoffnung und der Bestimmung, auch im Kleinen, einen grossen Beitrag zu Gunsten der Artenvielfalt beizutragen.
Der Verein arbeitet eng mit städtischen Stellen, Landwirten, Freiwilligen, aber auch mit Flüchtlingen, die bei den Einsätzen helfen, zusammen. Die Unterhaltsarbeiten erweisen sich körperlich oft anspruchsvoll und werden dennoch mit bemerkenswerter Ausdauer geleistet. Auch die Betreuung von rund 50 Nistkästen für seltene Arten wie Schleiereulen oder Mauersegler zählt zum kontinuierlichen und traditionellen Engagement.
Die Organisation agiert dabei stets ganzheitlich: Naturschutz interpretiert der Verein nicht nur im Sinne von Pflege der Umwelt, sondern auch mit Bildung und Vermittlung von wichtigen, zusammenhängenden Aspekten. Führungen, Exkursionen und Informationsangebote sollen zur Sensibilisierung der natürlichen Schätze der Natur beitragen - mit dem Ziel, möglichst viele Menschen für diese Aufgabe zu gewinnen.
Der Verein Naturschutz zählt heute knapp 100 Mitglieder. «Harter Kern» der Organisation bildet eine Handvoll Naturfreunde, die mit Säge, Sense und Steigeisen unterwegs sind und auch schwierige Orte, wie den steilen Hang bei der «Kyburger Schanze», pflegen. Bei einem Neubauprojekt an der Florastrasse in Effretikon setzte sich der Verein mit Erfolg für die Realisierung von 45 Nistkästen für Mauersegler ein - nach intensiven Gesprächen, die viel Überzeugungsarbeit erforderten.
Der Verein sieht sich auch mit anderen Herausforderungen konfrontiert: Der Druck auf freie Flächen wächst, Engagement stösst oft an Grenzen - räumlich, personell, aber auch gesellschaftlich. Dennoch bleibt der Verein am Ball: «Naturschutz ist manchmal Sisyphusarbeit», meint Monika Grauwiler, Präsidentin. «Aber es lohnt sich. Es ist nie für nichts. Jeder kleine Erfolg zählt.»
Der Anerkennungspreis soll diese wertvolle Arbeit sichtbar machen und zur Nachahmung anregen. Denn wer genau hinsieht, erkennt: Die Natur ist nicht einfach da - sie braucht Menschen, die sich für sie einsetzen.
GERÄTERIEGE TURNVEREIN (TV) EFFRETIKON
Die Stadt Illnau-Effretikon zeichnet die Geräteriege des TV Effretikon mit dem Anerkennungspreis aus - und würdigt damit nicht nur herausragende sportliche Resultate, sondern insbesondere auch die ausserordentliche Leistung des Trainerinnen-Teams. Trainerinnen wie Marita Rüdisühli, Renate Ried und Tanja Bischof investieren unzählige Stunden in die Förderung der jungen Mädchen - mit Leidenschaft, Fachkompetenz und einem bemerkenswerten Gespür für das Potenzial jeder einzelnen Turnerin.
Ihr unermüdlicher Einsatz in der Freizeit, basierend auf reinem freiwilligem Engagement, ermöglicht es den jungen Athletinnen, nicht nur eine sinnvolle und sportliche Freizeitgestaltung zu erleben, sondern sich auch stetig weiterzuentwickeln - bis hin zu Erfolgen auf nationaler Ebene. Dank der professionellen, strukturierten und gleichzeitig motivierenden Betreuung der Trainerinnen konnten die Turnerinnen des TV Effretikon in den letzten zehn Jahren beeindruckende Resultate erzielen.
An kantonalen Meisterschaften, regionalen Gerätemeisterschaften und sogar an den Schweizer Meisterschaften brillierten Turnerinnen wie Lea Hodel, Jael Rüdisühli, Nina Strassmann und Mia Hodel. Diese Erfolge sind auf das Resultat jahrelanger Aufbauarbeit und individueller Förderung zurückzuführen.
Ein Höhepunkt der Saison bildete der Zürcher Frühlingswettkampf 2024 in Effretikon: Der TV Effretikon gewann drei Glocken in den Teamwertungen sowie zahlreiche Einzelmedaillen. An den Gerätemeisterschaften der Region Winterthur und Umgebung belegten die Effretikerinnen in der Einzelwertung die ersten drei Plätze - zwei Teams rangierten auf dem Podest.
An den Schweizer Meisterschaften 2023 durfte sich Jael Rüdisühli im K5 über Silber freuen. Mit dem Team Zürich gewann sie zusätzlich Bronze, wie auch Mia Hodel mit dem Team K7. «Es ist mega! Ich glaube, das ist der schönste Tag in meinem Leben», gab die überglückliche Jael Rüdisühli nach Gewinn der Silbermedaille zu Protokoll - ein Ausdruck der Begeisterung, den das Trainerinnenteam mit ihrem täglichen Einsatz möglich macht. Damit nicht genug: An den Schweizer Meisterschaften 2024 siegte Lea Hodel im Einzel K6 und erturnte sich zusammen mit dem Team Zürich mit u.a. Jael Rüdisühli und Nina Strassmann zusätzliches Gold.
Mit dem Anerkennungspreis ehrt die Stadt Illnau-Effretikon daher nicht nur lediglich sportliche Spitzenleistungen, sondern auch die stille, aber zentrale Arbeit jener Personen, die hinter diesen Erfolgen stehen. Das Trainerinnen-Team der Geräteriege stellt ein leuchtendes Beispiel für Engagement im Breitensport und die Förderung junger Talente dar - weit über die Stadtgrenzen hinaus.
DIE TRÄGERINNEN UND TRÄGER
DES JUGENDFÖRDERPREISES
LINDA UND JUNA JUCKER, ILLNAU
Mit ihrem Kurzfilm «Your Energy, Your Future. Wake Up!» überzeugten Linda (18) und Juna (14) Jucker die Jury des Wettbewerbs «Energiefilm Züri» - auch wenn sie keinen Podestplatz belegten, wurde ihr Werk mit einem Spezialpreis für ausserordentliche Leistungen ausgezeichnet.
Der Film zeigt einen Alltag, wie ihn viele kennen - Energieverbrauch, Verschwendung, ohne Rücksicht oder Gedanken über die Konsequenzen. Doch Lindas Figur beginnt zu zweifeln: Eine leise, innere Stimme meldet sich. Am Ende: Rückzug in die Natur, Kopfhörer ab - ein Symbol des Innehaltens. Kein Zeigefinger, keine Moralpredigt. Einfach nur ein Impuls.
Linda verdeutlicht: «Ich möchte nicht vorschreiben, was Menschen tun sollen. Ich will Dinge zeigen, wie sie sind - und Möglichkeiten aufzeigen, wie es anders gehen könnte. Nur wer selbst erkennt, warum etwas wichtig ist, wird auch etwas verändern.»
Hinter der Kamera stand Schwester Juna. Das war nicht immer einfach für sie, denn Linda hatte genaue Vorstellungen, wie sich ihr Film dem Auge des Betrachters präsentieren sollte. Sie musste Wege finden, die Visionen ihrer Schwester umzusetzen. Während zwei Wochen lang drehten sie gemeinsam. Rückblickend meint Juna: «Manchmal dachte ich: Warum mache ich das eigentlich? Aber jetzt bin ich stolz.»
Linda absolviert derzeit eine Lehre als Drogistin, Juna besucht die zweite Sekundarschulklasse und möchte später Fachfrau Betreuung werden. Ob sie nochmals gemeinsam filmen? Vielleicht. «Ich arbeite gern mit Juna zusammen», meint Linda. Konkrete Filmprojekte gäbe es derzeit zwar keine, aber Ideen hegt Linda viele: «Ein Film über Handysucht - oder einer, der zur politischen Partizipation anregt.»
Was bleibt, ist ein starker Film - und zwei junge Frauen, die zeigen, wie viel Wirkung Kreativität haben kann.
KARL RAVAS UND MATTEO SCAGNETTI, EFFRETIKON
Disziplin, Respekt und Ausdauer - Werte, die man nicht einfach lernt, sondern lebt. Karl und Matteo, zwei Jugendliche aus Effretikon, tun genau das. Seit Jahren sind sie mit Herz und Verstand im Kampfsport Karate aktiv.
Beide begannen früh mit Karate. Heute sind sie Träger des schwarzen Gürtels. Matteo kämpft überlegt, defensiv - seine Stärke liegt im Konter. Karl hingegen ist offensiv, explosiv - ein Kämpfer mit Showfaktor. Unterschiedliche Stile - gleiche Hingabe. Beide trainieren mehrmals wöchentlich, neben Schule, Gymnasium und Alltag. Und sie tun es konsequent. «Manchmal ist man müde. Manchmal fehlt die Motivation. Aber man geht trotzdem», so Karl.
Eine besondere Herausforderung stellt das Gewicht dar. Im «Kumite» - dem 1:1 Kampf - gelten klare Gewichtsklassen. «Ein paar hundert Gramm zu viel, und man ist raus. Einmal habe ich eine Woche lang fast nur Salat gegessen.», erinnert sich Karl. Matteo, der sich vegetarisch ernährt, achtet ebenfalls gezielt auf Nährstoffe. «Es geht nicht um Schönheitsideale - sondern um Fairness und Disziplin».
Matteo könne sich nicht erinnern, in den letzten zwei Jahren einmal nicht auf dem Podest gestanden zu haben. Sein Ziel: Schweizermeister werden - und einmal bei der Youth League kämpfen, dem grössten internationalen Turnier unter der Altersklasse von 21 Jahren. Karl hat genau das schon geschafft: Er kämpfte in Spanien, holte Punkte und gewann vor allem Erfahrung. Jetzt strebt er einen Platz in der Schweizer Nationalmannschaft an.
Ausserhalb des Wettkampfs zeigen sie ebenfalls Einsatz: Als freiwillige Schiedsrichter bei der Junior League lernen sie, wie anspruchsvoll es sein kann, faire Entscheidungen zu treffen. Diese Erfahrung fördert nicht nur sportliche, sondern auch menschliche Reife. Auch geben sie ihr Wissen als Trainer für die Jüngeren im Dojo weiter. Als «Dojo» wird im Fachjargon gemeinhin der Raum bezeichnet, wo die Trainings stattfinden. «Unser Dojo ist wie eine Familie», sind sich Karl Ravas und Matteo Scagnetti einig.
PREISÜBERGABE AM 24. JUNI 2025
Dem Verein Naturschutz Illnau-Effretikon und der Geräteriege Turnverein Effretikon werden je Fr. 3'000.-, Linda Jucker, Juna Jucker, Karl Ravas und Matteo Scagnetti je Fr. 1'000.- zugesprochen.
Die Preisträgerinnen und Preisträger werden im Rahmen eines kleinen Festaktes am Dienstag, 24. Juni 2025, 19.00 Uhr, im Stadthaussaal Effretikon, gewürdigt. Die Veranstaltung ist öffentlich - Besucherinnen und Besucher sind herzlich willkommen.
beide haben sich beachtliche Titel im Karate erkämpft.
Zugehörige Objekte
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Medienmitteilung; Anerkennungs- und Jugendförderpreis 2025 (PDF, 460.9 kB) | Download | 0 | Medienmitteilung; Anerkennungs- und Jugendförderpreis 2025 |
Anerkennungspreis: Naturschutzverein Illnau-Effretikon (JPG, 3 MB) | Download | 1 | Anerkennungspreis: Naturschutzverein Illnau-Effretikon |
Anerkennungspreis: TV Effretikon; Geräteriege (JPG, 6.47 MB) | Download | 2 | Anerkennungspreis: TV Effretikon; Geräteriege |
Jugendförderpreis: Juna und Linda Jucker (JPG, 1.36 MB) | Download | 3 | Jugendförderpreis: Juna und Linda Jucker |
Jugendförderpreis: Karl Ravas (JPG, 778.18 kB) | Download | 4 | Jugendförderpreis: Karl Ravas |
Jugendförderpreis: Matteo Scagnetti (JPEG, 67.11 kB) | Download | 5 | Jugendförderpreis: Matteo Scagnetti |